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Spielfilm | 1983 | 103 Minuten | 35 mm | Farbe
Regie
Peter Schamoni
Drehbuch
Peter Schamoni, Hans Neunzig
Kamera
Gérard Vandenberg
Musik
Robert Schumann
Produktion
Peter Schamoni Filmproduktion, Allianz-Film GmbH
mit Nastassja Kinski, Rolf Hoppe, Herbert Grönemeyer,
Edda Seippel, André Heller, Bernhard Wicki u. a.
Filmbiografie, mit Unterstützung der DEFA an Originalschauplätzen in Leipzig und Dresden gedreht: Die Liebesgeschichte zwischen Clara Wieck und Robert Schumann, und die Geschichte von Claras Vater Friedrich Wieck, der erbittert gegen diese Liebe kämpft. Friedrich Wieck ist Instrumentenhändler, Klavierlehrer und Musikpädagoge in Leipzig, seine Tochter Clara ein hoch begabtes Wunderkind am Klavier. Einer seiner Schüler ist der junge Pianist und Komponist Robert Schumann, der Klaviervirtuose werden will, sich, da seine Hand erlahmt, aber auf die Komposition konzentrieren muss. Schumann verliebt sich in Clara, die Beiden wollen heiraten, müssen die Erlaubnis dazu aber erst gegen den Vater vor Gericht erstreiten. Ein Jahr nach der Hochzeit komponiert Schumann für Clara seine „Frühlingssinfonie”.
Clara Wieck
Nastassja Kinski
Friedrich Wieck
Rolf Hoppe
Robert Schumann
Herbert Grönemeyer
Clara als Kind
Anja-Christine Preussler
Mutter Schumann
Edda Seippel
Felix Mendelssohn
André Heller
Niccolò Paganini
Gidon Kremer
Baron von Fricken
Bernhard Wicki
Baronin von Fricken
Gisela Rimpler
Ernestine von Fricken
Sonja Tuchmann
Prinzessin Starnitz
Kitty Mattern
Gerichtspräsident
Wolfgang Greese
Regie
Peter Schamoni
Drehbuch
Peter Schamoni, Hans Neunzig
Kamera
Gérard Vandenberg
Szenenbild und Ausstattung
Alfred Hirschmeier (DEFA-Studio Babelsberg)
Musik
Robert Schumann interpretiert von Dietrich Fischer-Dieskau, Babett Hierholzer, Gidon Kremer, Ivo Pogorelich, Wolfgang Sawalisch mit der Staatskapelle Dresden
Ton
Gerard Rueff
Schnitt
Elfie Tillack
Produktion
Peter Schamoni Filmproduktion, Allianz-Film GmbH
„Frühlingssinfonie“ ist ein Film der Leidenschaften. Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen Clara Wieck (Nastassja Kinski) und Robert Schumann (Herbert Grönemeyer), aber auch die Geschichte der Hassliebe zwischen Schumann und Friedrich Wieck (Rolf Hoppe), dem Vater Claras, der seiner Tochter in mehr als väterlicher Liebe verbunden ist.
Indem er ihre Karriere betreibt, will er sich selbst als Künstler verwirklichen. Was wäre Wieck ohne Clara? Was würde aus Schumann ohne sie? Eine Leidenschaft haben alle drei: die Musik. Der Kampf, den die beiden Männer um Clara führen, ist zugleich ein Kampf verschiedener Kunst- und Lebensstile, ein Kampf der Generationen.
Schumanns voreheliches Leben, seine wechselnden Liebschaften, seine exzessiven Klavierübungen, die bis zur Selbstverstümmelung führen, seine frühe, manisch-fiebrige Musik stehen in krassem Kontrast zum traditionellen Virtuosentum, das Wieck mit seiner Tochter glänzend manifestiert.
Höhepunkt des Films ist der Prozess, der um Schumanns und Claras Eheerlaubnis geführt werden muss. Für Wieck bricht eine Welt zusammen, er ist die tragische Figur der Geschichte. Schumann gewinnt Clara. Seine „Frühlingssinfonie“ ist Ausdruck seiner Liebe, seiner Leidenschaft für Clara und Ausdruck eines nach vielen Rückschlägen errungenen Sieges. Der Schluss des Films lässt anklingen, dass es ein Sieg auf Zeit ist.
DIE WELT, 1983, Friedrich Luft
„Frühlingssinfonie“ von Peter Schamoni setzt furios ein. Gidon Kremer, der Teufelsgeiger aus Russland, säbelt, als Paganini verkleidet, original eines von dessen wilden Capriccios vor einem Biedermeier-Publikum herunter. Da stockt einem schon der Atem. Auf der Empore des Saales das offene Gesicht des jungen Schumann (Herbert Grönemeyer). Er zuckt nach den wilden Rhythmen. Sein Entschluß steht fest. Er will „der Paganini des Klaviers“ werden.
Schamoni schneidet sich zehn himmelstürmend traurige Jahre aus dem Leben Schumanns heraus. Er geht bei Friedrich Wieck (Rolf Hoppe), dem geschäftstüchtig kalkulierenden Vater des Wunderkindes, Clara Wieck (Nastassja Kinski), in die Lehre. Er muß aufgeben. Eine Handverletzung macht ihn für die Pianistenkarriere untauglich. Der junge Himmelsstürmer wirft sich auf die Komposition. Er verliebt sich in Wiecks begnadete Tochter. Der starre Vater will die Verbindung verhindern mit allen Mitteln. Man geht, um doch heiraten zu können, schließlich vor Gericht. Der Rabenvater, der seine ganze Liebe und das Kapital seines Herzens in die göttliche Pianistentochter geworfen hatte, verliert. Das junge Paar kann heiraten, kann endlich seine romantische Liebe für immer knüpfen. Das Happy-End ist umwölkt. Schamoni deutet an: Dies muß schiefgehen. Zwei Genies können einander nicht ertragen. Die menschliche Tragödie ist vorprogrammiert. Der Film klingt aus, deutlich in Moll. Dieser Film von Peter Schamoni ist mehr als nur die redliche Auspinselung von bekannten Musikerschicksalen. Er klingt wirklich. Er ist sehenswert. Sogar für Musikfreunde und Schumann-Kenner.