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Spielfilm | 1969/70 | 88 Minuten | 35 mm | Farbe
Regie
Thomas Schamoni
Drehbuch
Thomas Schamoni, Uwe Brandner, Hans Noever,
Max Zihlmann
Produktion
Thomas Schamoni, Prodi Cinematografica
mit Klaus Lemke, Olivera Vučo, Lukas Amman,
Sylvie Winter, Rolf Becker u. a.
Der junge Dichter Tom X umgibt sich mit einer Gruppe exzentrischer Typen. Einer von ihnen, Belotti, behauptet, er wäre Wissenschaftler und hätte eine Formel entdeckt, mit der man die Welt beherrschen könnte.
Bei einem Abendessen erzählt Tom X der Gesellschaft die Anekdote, ohne zu ahnen, wer sich alles für die Weltformel zu interessieren beginnt.
Thomas Schamonis Spielfilmdebüt ist ein überbordendes Werk: poetisch, verwirrend, ungestüm, ein Manifest, ein Selbstzitat, eine Reflexion über das Kino und all seine Möglichkeiten.
Tom X
Klaus Lemke
Luba
Sylvie Winter
Morelli
Umberto Orsini
Lunette
Rolf Becker
Belotti
Walter Ladengast
Knokke
Bernd Fiedler
Brian
Sigi Graue
Herbert
Mario Novelli
Diana
Olivera Vučo
Cinque
Lukas Ammann
G.O.G.I.O.
Thomas Braut
Bill
Marquard Bohm
1. Forscher
Hans Karl Friedrich
2. Forscher
Klaus W. Krause
3. Forscher
Camillo Kühles
Regie
Thomas Schamoni
Drehbuch
Thomas Schamoni, Uwe Brandner, Hans Noever, Max Zihlmann
Kamera
Dietrich Lohmann, Bernd Fiedler
Script
Brigitte Norden-Fritz
Musik
Irmin Schmidt, Can
Regie-Assistenz
Hans-Jörg Weyhmüller
Ton
Veronika Meyerhofer
Schnitt
Elisabeth Orlov, Peter Przygodda
Maske
Franco Scioppa
Requisite
Les Olvedi
Produktionsleitung
Peter Berling
Produktion
Thomas Schamoni, Prodi Cinematografica
Thomas Schamoni erzählt in seinem mit großem Aufwand vorbereiteten Regiedebüt eine komplex konstruierte, rätselhaft bleibende Geschichte um eine „Weltbeherrschungsformel“.
Der Dichter Tom-X trifft den Landstreicher und ehemaligen Wissenschaftler Belotti, der die Formel mit vier Kollegen entwickelt hat. Sie wurde laut Belotti in einem Gedicht verschlüsselt, von dem er jedoch nur einen einzigen Vers kennt. Als Belotti kurze Zeit später ums Leben kommt, macht sich Tom X auf die Suche nach den vier anderen Wissenschaftlern. Außer ihm scheinen noch zahlreiche Agenten dem Geheimnis der Formel nachzujagen. Ob es sich dabei nur um Ausgeburten der poetischen Einbildungskraft von Tom X handelt, bleibt allerdings ungewiss.
Die Zeit, 18. Juni 1971, Wolf Donner
Eine Reflexion über den Film und seine Möglichkeiten und Üblichkeiten: Film im Film, in Farbe und Schwarz-Weiß, mit gestochenem Jet-Set-Schick vom Stativ und Grobkörnig-Verwackeltem von der Handkamera, perfekten action-Sequenzen und verwirrend schönen Bildern. (...) Ein radikaler Autorenfilm also, bis an die Grenzen der Darstellbarkeit vorangetrieben und weit konsequenter als Alexander Kluges „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ oder Edgar Reitz' „Cardillac“. Die Ausgeburten der Phantasie des Dichters (Künstlers, Autors, Filmemachers) werden Wirklichkeit, er selbst wird Partner der Geister, die er schuf. Die schöpferische Imagination, heißt das, schafft sich ihre eigene Realität, die aber zugleich ein Teil unserer tatsächlichen Wirklichkeit ist, und diese wiederum artikuliert sich durch den Künstler. So wird er zum Akteur seiner Fiktionen.
Süddeutsche Zeitung, 4. Januar 1996, Hans Schifferle
In Thomas Schamonis verworrenem, über weite Passagen jedoch wunderschönen Film „Ein großer graublauer Vogel“ wird die Kamera zur Maschinenpistole, die Liebe und die Poesie zur letzten Geheimformel. Pulp Fiction trifft den frühen Godard, könnte man heute sagen bei diesem bizarren Film über Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsaussichten.
Mai 1970, Thomas Schamoni
„Heute wundern wir uns alle, wie wir aus dem Chaos wieder herausgekommen sind. Und wie sogar noch ein Film draus werden konnte. Mehr als ein Dutzend Leute hat pausenlos gedreht, nach Plan oder auch wie jeder Lust hatte. Wären wir in München geblieben, hätte sich mein ursprüngliches Projekt total verselbständigt, atomisiert. Dann würden immer noch Leute mit Kameras hinter dem großen graublauen Vogel herlaufen.“
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