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Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit

Spielfilm | 1986 | 84 Minuten | 35 mm | Farbe
 

Angaben zum Film

Regie
Peter Schamoni

Drehbuch

Peter Schamoni, Hans Neunzig

Kamera

Gérard Vandenberg

Musik

Hans Posegga und Motive von Franz Schubert

Szenenbild

Alfred Hirschmeier

Produktion
Peter Schamoni Filmproduktion, Allianz Filmproduktion

mit Otto Sander, Udo Samel, Lothar Blumhagen,
Helmut Griem, Sabine Sinjen, Hans Peter Hallwachs,
Wolfgang Greese u. a.

Kurzbeschreibung

Ein vielfach preisgekröntes, authentisches Filmdokument über den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774-1840). Intrigen und Arroganz seiner Zeitgenossen beeinflussten Friedrichs Leben auf tragische Weise. Weil er die Grenzen seiner Zeit überschreiten wollte, wurde er von seinen Zeitgenossen, denen seine Bilder zu revolutionär erschienen, verkannt oder für verrückt erklärt. Der Film zeigt die Erlebnisse und Landschaften, die den Maler inspirierten und schildert zugleich welchen Intrigen Friedrich durch seine bornierte Umwelt ausgesetzt war.

Der Spielfilm „Caspar David Friedrich -Grenzen der Zeit“ entstand 1986 in Koproduktion mit der DEFA. Dem Regisseur Peter Schamoni ist es gelungen, stimmungsvoll jene Landschaften zu zeigen, die in den Gemälden Friedrichs wiederzufinden sind. Neben Rügen und Greifswald auch die „Sächsische Schweiz“, wohin der Maler immer wieder von Dresden aus reiste. Der Film wurde mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet, erhielt 1987 den Bundesfilmpreis in Gold und beim Kunstfilmfestival in Montreal den 1. Preis.

  • Besetzung


Carl Gustav Carus (Arzt und Maler)

Helmut Griem

Caroline Friedrich

Sabine Sinjen

Wassili Schukowski (Russischer Staatsrat und Dichter)

Hans Peter Hallwachs

Basilius Von Ramdohr (Kunstkritiker)

Walter Schmiedinger

Ernst Moritz Arndt (Dichter)

Hans Quest

Georg Andreas Reimer (Verleger)

Lothar Blumhagen

Erster Gerichtsgehilfe

Udo Samel

Zweiter Gerichtsgehilfe

Otto Sander

Graf H. Vitzthum von Eckstädt (Akademiedirektor)

Eric Vaessen

Museumsdirektor

Friedrich Schönfelder

Alter Museumswärter

Herbert Weissbach

Andreas Aubert (Kunsthistoriker)

Manfred Günther

Prof. Ferdinand Hartmann

Wolfgang Greese

Prof. Vogel Von Vogelstein

Hans-Dieter Knaup

Prof. Josef Grassi

Peter Pauli

Prof. Johann Rössler

Gerd Staiger

Jochen Gottlieb von Quandt

Joachim Tomaschewski

Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preussen

Christian Schmidt

Erster sächsischer Prinz

Hermann Schmidt- Rahmer

Zweiter sächsischer Prinz

Oliver Korittke

Friedrich Pape (Hofgerichtsrat)

Peter Schamoni

Polizeirat Dambach

Jochen Bott

Frau Anna Arndt

Eleonore Weissgerber

Kind Agnes Adelheid Friedrich

Ulrike Schamoni

Kind Gustav Adolf Friedrich

Oliver Rohrbeck

Akademieschreiber

Joachim von Ulmann

  • Stab


Regie

Peter Schamoni

Drehbuch

Peter Schamoni, Hans Neunzig

Kamera

Gérard Vandenberg

Szenenbild

Alfred Hirschmeier (Defa-Studio Babelsberg)

Musik

Hans Posegga und Motive von Franz Schubert

Kostüme

Christiane Dorst

Maske

Karin Wacker, Ursula Menzel, Margit Neufink

Architekt und Ausstattung

Dietmar H. Suhr

Requisite

Kurt Pentzin, Heinz Rusinek, Dieter Muschiol

Kunstmaler

Walter Born

Ton

Rolf Spielmann

Mischung

Hans Dieter Schwarz

Schnitt

Katja Dringenberg

Kamera-Team

Hans-Joachim Radermacher, Otto Hanisch, Marc Prill

Trick-Kamera

Gern Wanie

Regieassistenz

Thomas Nennstiel, Norma Porath, Peter Rothkopf

Produktionsleitung

Lilo Pleimes, Horst Hartwig

Fachberatung

Dr. Karl-Ludwig Hoch, Dr. Hans Joachim Neidhardt

Produktion

Allianz Filmproduktion, Peter Schamoni Filmproduktion
mit dem Bayerischen Rundfunk und Unterstützung des DEFA-Studios für Spielfilme

  • Bayerischer Filmpreis für Bildgestaltung 1986
  • Deutscher Filmpreis-Nominierung 1987
  • 1. Preis: Art-Filmfestival Montréal 1988
  • Prädikat: besonders wertvoll

Wenn Menschen in Caspar David Friedrichs (1774-1840) Bildern auftreten, sind sie meist sehr klein und nicht dem Beschauer, sondern der Landschaft zugewandt. Der Film folgt dieser Haltung Friedrichs, indem er den Zuschauer mit den Augen des Malers in die Natur schauen lässt. Nicht die Figur Caspar David Friedrich, „wie sie sich räuspert und spuckt“, ist in diesem Film zu sehen, sondern sein Werk und die Landschaften, die es inspirierte (Pommern Ostseeküste, Rügen, Riesengebirge, Sächsische Schweiz, Böhmen). Dabei ist Friedrich immer zugegen: durch seine Bilder, in seinen Gedanken und im dramatischen Meinungsstreit seiner Zeitgenossen. Die Gegner des Malers charakterisieren allerdings die neuartigen Züge seiner Kunst in ihren ablehnenden Argumenten oft schärfer, als es den Anhängern Friedrichs in ihren zustimmenden Äußerungen gelingt. Höhepunkt ist die Diskussion um die Erteilung eines Lehrauftrags für Landschaftsmalerei an der Dresdner Akademie der Kunst. Friedrich erhält den Lehrauftrag nicht. Dabei spielte die patriotisch-demokratische Gesinnung des Malers eine ebenso große Rolle wie seine Kunstauffassung.

Hauptfigur im Film ist der Arzt und Maler Carl Gustav Carus (Helmut Griem), ein Schüler und Freund Friedrichs, der 1841, im Jahr nach Friedrichs Tod, die Schrift „Friedrich der Landschaftsmaler - zu seinem Gedächtnis nebst Fragmenten aus seinen nachgelassenen Papieren“ herausbrachte.

Die Ausstellungsszene vor dem Bild „Mönch am Meer“ basiert auf Dialogen von Clemens Brentano und Achim von Arnim, die Heinrich von Kleist am 23. November 1810 mit eigenen Zusätzen in den „Berliner Abendblättern“ veröffentlichte.

Wesentliche Motive des Films sind dem 1985 in der DDR erschienenen Buch: „Caspar David Friedrich - unbekannte Dokumente seines Lebens“ von Karl-Ludwig Hoch entnommen.

Süddeutsche Zeitung, 30.10.1986, Bodo Fründt

Der Film Caspar David Friedrich - Grenzen der Zeit von Peter Schamoni zeichnet sich durch große Nähe zum Werk des Malers aus. Das heißt zuallererst, daß es Schamoni und seinem exzellenten Kameramann Gerard Vandenberg gelungen ist, in Filmbildern, die in Gemälde Friedrichs überblenden, die Landschaften kongenial wiederzufinden, neu zu schaffen, die Friedrich einst inspirierten - Pommern - Ostseeküste - Insel Rügen.

Die Stimme von Wolf Redl begleitet diese Aufnahmen, spricht Friedrichs Gedanken für den Zuschauer. Zu sehen ist der Künstler nie vollständig. Als winzige Figur in der Landschaft wendet er zuweilen dem Betrachter den Rücken zu, wie die Menschen in den Bildern Friedrichs. Dafür geben in Spielszenen Helmut Griem als Freund Carl Gustav Carus oder Sabine Sinjen als Ehefrau Caroline, Hans Peter Hallwachs als russischer Dichter Schukowski oder Walter Schmidinger als Kunstkritiker von Ramdohr die Diskussionen wieder, die Friedrichs Arbeiten auslösten. Der politische Aspekt, der deutsch-patriotische Impetus Friedrichs Denkens ist in der Figur des Ernst Moritz Arndt (Hans Quest) präsent.

Mit großer Sorgfalt ist Schamoni ans Werk gegangen. Die Zusammenarbeit mit der DEFA ermöglichte es, an Originalschauplätzen zu drehen. Das 1985 in der DDR erschienene Buch "Caspar David Friedrich - Unbekannte Dokumente seines Lebens" von Karl-Ludwig Hoch lieferte den Filmemachern viel neues Material. Dokumentaraufnahmen des Brandes des Münchner Glaspalastes von 1931, der wichtige Friedrich-Werke vernichtete, sind in den Film integriert. Nach erhaltenen Schwarzweißphotos wurden diese verlorenen Bilder für den Film eigens farbig und in Originalgröße rekonstruiert. So ist Caspar David Friedrich ein Film geworden, der für alle interessant ist, die sich der Arbeit des Künstlers nähern wollen.

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